Showing posts with label Dharma. Show all posts
Showing posts with label Dharma. Show all posts

Tuesday, August 18, 2015

Hinduismus


1. Warum von Hinduismus sprechen?

Viele Menschen praktizieren heutzutage Yoga und viele andere Disziplinen indischen Ursprungs, die unter dem Banner des Hinduismus stehen. Die einzige Farbe, die Yoga hat, ist die der wahren Spiritualität. In gleicher Weise haben viele andere Hindu – Praktiken eine spirituelle und wissenschaftliche Basis, nicht die der grobstofflichen Wissenschaft, sondern die der feinstofflichen. Da Hinduismus aus einer Reihe von uralten spirituellen Praktiken besteht, die aus der Zeit vor Datierungen stammen, ist es wichtig, die Menschen zu verstehen, die die großen Pioniere und Basis dieser spirituellen Praktiken waren. Es ist ebenso wichtig, die Gegend, den Disziplinskodex, den Hintergrund, die sozialen Werte, Praktiken und Kultur der Vedischen Gesellschaft zu verstehen. All dies wird unter dem Schirm Hinduismus zusammengebracht.

Wenn der moderne Mensch heute in den spirituellen Praktiken, die die Vorfahren als Erbe für die moderne Menschheit zurückgelassen haben, erfolgreich sein will, dann ist das Studieren der Umstände und tieferen Einsichten in alte spirituelle Praktiken, die zu diesem enormen spirituellen Wachstum führen, von allergrößter Wichtigkeit, für alle solche spirituellen Sucher. Dies macht das Studieren des Hinduismus wichtig.

Hinduismus hat eine große Anzahl an spirituellen Praktiken und Philosophien, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben, daher hat Hinduismus eine gut geformte Basis, die es dem spirituellen Sucher leicht macht, zu Antworten seiner spirituellen Suche zu kommen, ohne Zeit, Aufwand und Geld an unbewiesene Methoden zu verlieren. Im Hinduismus hat ein großer Körper an spirituellen Praktiken die Prüfung der Zeit überstanden und ist deshalb verlässlich.


2. Was ist Hinduismus?

Hinduismus ist ein genereller Begriff für den Korb an verschiedenen spirituellen Praktiken und Philosophien. Weit gefasst bedeckt der Begriff "Hinduismus" die gesamte Vedische Kultur – ihre Philosophien und Praktiken. Der Begriff bedeckt Philosophien wie die Yoga Sutras, Samkhya, Purva Mimamsa, Vedanta, Nyaya, Vaisheshika, Kashmir Shaivism, Shakta sowie die verschiedenen Formen des Yoga, inklusive Bhakti, Gyan, Kundalini, Laya, Dhyan, Raja, Mantra und Ashtanga. Er schließt auch mit ein alle tantrischen Praktiken wie Göttinnen (Devi) – Anbetung, Praktiken, die dem Lord Shiva gewidmet sind, Vaishnav Praktiken, die dem Lord Ram, Dattatreya, Hanuman und anderen gewidmet sind; sowie Brahm – Anbetung, Advaita Vedanta und so fort.

Wenn man in Indien herumreiste, würden einem viele variierende Traditionen, Tempel, Götter und Göttinnen, Bräuche, Praktiken und Subkulturen begegnen, im Grunde genommen wegen der langen Zeitperiode, in der sich der Hinduismus über die Jahrhunderte entwickelt hat, aus alter Zeit bis heute. Diese Unterschiede beruhen auf den Herangehensweisen, Formen der Anbetung, spirituellen Praktiken, Göttern, Traditionen und geografischen Orten.

Hinduismus ist ein weites System, das zahlreiche Traditionen beinhaltet, die sich manchmal sogar gegenüber stehen können; dennoch ist der Hindu diesem gegenüber tolerant, da er Andere und ihre Traditionen respektiert, und Philosophien und spirituelle Systeme als einander ergänzend versteht, und nicht als konkurrierend.

Wenn man versuchen würde, Hinduismus zu definieren, wäre das extrem schwierig, da Indien ein großes Laboratorium der Spiritualität ist, wo alle Glaubensrichtungen, auch die nicht-indischen Ursprungs, koexistieren. Oft hat jeder Glaube, spirituelle Gruppe, spirituelle Gemeinschaft oder sampradaya liberal von einander ausgeliehen. Vielleicht ist die beste Definition des Hinduismus, dass "Hinduismus die Suche nach Spiritualität" ist.


3. Ist Hinduismus eine Religion?

Hinduismus bedeutet Dharma. Es ist nicht der gleiche Begriff wie Religion. Hindus benennen Hinduismus als das Sanatan Dharma.

Der Begriff "Dharma": Genau genommen gibt es im Sanskrit, Hindi und den meisten indischen Sprachen kein Äquivalent für das Wort Religion. Der Begriff, den Hindus verwenden, ist Dharma. Sanatan Dharma. Sanatan bedeutet ohne Anfang oder Ende. Der Begriff Dharma meint die natürlich innewohnenden Qualitäten wie zum Beispiel:  Es ist das Dharma des Feuers, zu brennen. Wenn Feuer nicht brennt, ist es kein Feuer. Wenn Eis nicht kalt ist, ist es kein Eis. Es gibt keinen Begriff aus dem Englischen oder einer anderen Fremdsprache, der dem Wort Dharma äquivalent ist. Es wird am besten definiert als natürliche Qualität/ Neigung/ Aufgabe. Dharma kann auch so verstanden werden, als das Leben, die richtigen oder rechtschaffenen Taten und Aufgaben erfüllend, zu leben.

Die Natur wird von Naturgesetzen regiert. Diese wurden Rta genannt. Zum Beispiel wird das, was einmal geboren wurde, eines Tages sterben. Oder der Fluss wird abwärts fließen, oder etwas, das von einer Höhe losgelassen wurde, wird zur Erde fallen. Die Vedische Philosophie folgte dem Rta. Später wurden diese Rta ein Teil und die Basis des Dharma.


4. Wie und wann entstand der Begriff 'Hindu' und 'Indien'?

Ursprung des Begriffs 'Hindu' und 'Indien': Der Begriff "Hindu" in geschriebener Schrift wurde von den Arabern 1323 C.E. verwendet, um vom Islam und Islamischem Glauben zu unterscheiden. Sie nannten Indien auch "Al-Hind". Der Begriff kam vom Fluss Indus. Später nutzten die Briten gewöhnlich den Begriff Hindu, und der Name Indien wurde auch von den Briten popularisiert. Der Name Indiens ist auch an den Fluss Indus angelehnt.


5. Was ist der wahre Name Indiens?

Der Name 'Bharat': Der eigentliche Name Indiens ist Bharat. Bha bedeutet Wissen und Rati ist die Frau des Gottes Kamdev, des Gottes der Liebe, also bedeutet Rati Liebende. Daher bedeutet Bharat Liebende des Wissens.

Es gibt auch eine Geschichte hinter dem Namen Bharat. Es gab einmal einen König mit dem Namen Bharat, vor mehr als 5000 Jahren. Der König war mächtig, gütig und gerecht. Es wird angenommen, dass er über große Gebiete des heutigen Indiens geherrscht hat, vielleicht sogar über das gesamte Land. Die meisten Könige hatten ihm Gehorsam geschworen. Er hatte acht Söhne, aber als seine Zeit gekommen war, einen Nachfolger zu erwählen, wählte er Bhumanu, den Sohn eines Mannes mit Namen Bhardwaj, der ein einfacher Bürger war (es ist unklar, ob Bhumanu der Sohn vom Heiligen Bhardwaj war, er käme jedoch im Wesentlichen aus gleicher Herkunft). Diese Tat unterschied ihn von seinen Vorgängern, da er Eignung und Qualifizierung den Vorrang vor Blutverwandschaft gab. In der alten Hindugesellschaft waren die Regeln gut definiert, und die Bürger hatten Rechte, vielleicht war es auf viele Weise besser als in moderner Zeit.


6. Wer ist der Gründer des Hinduismus?

Gründer des Hinduismus: Es gibt keinen Gründer des Hinduismus. Es gibt weder eine alleinstehende Philosophie, noch eine alleinige religiöse Struktur (wie die Kirche). Es ist die älteste Religion der Welt, die der Zeitrechnung vorausgeht. Hinduismus kann sehr simpel als der Spirituelle Pfad benannt werden.
Hinduismus ist keine Religion, sondern ein Korb an Philosophien und Methoden der Anbetung, welche keinen zentralen Gründer hat wie etwa Christus im Christentum, Buddha im Buddhismus oder Mohammed im Islam. Jedoch weit gefasst hat der Hinduismus eine Anzahl an Glaubensvorstellungen, die allen Philosophien gemein sind. Das Ziel des Hinduismus ist es, das Göttliche zu erfahren, göttlich zu werden. Es gibt viele verschiedene Wege, zahlreiche Lehrer und viele Götter, die alle zu der selben, finalen unterliegend universellen Wahrheit führen. Hinduismus hat die Struktur eines Hydrakopfes.


7. Wer waren die Begründer der Quelle des Hinduismus und der Vedischen Kultur?

Rishis, die Seher des Hinduismus: Die originalen, weisen Männer, die die Quelle des hinduistischen spirituellen Systems waren, wurden Rishis genannt. Der Begriff "Ri" bedeutet zu verlassen, ausgeben oder auswerfen, wie den Atem, "sh" bedeutet Gelb und "e" bedeutet Wissen. Die Farbe Gelb zeigt Vairagya oder Nicht-Anhaftung an, und damit Befreiung. Also heißt Rishi "Die, die das Wissen unterrichten, welches die Macht zur Befreiung beinhaltet (des Kreislaufes von Geburt und Tod).

Anderen Berichten zu Folge kommt das Wort "Rishi" aus dem Wort 'Drish', welches Sehen bedeutet. Die Rishis wurden als die 'Dhrishtas' oder Seher von Mantras angesehen, das heißt, sie sahen diese Mantras oder richas während ihrer Meditation. Diese wurden ihnen enthüllt, nicht von ihnen kreiert. So sind die Vedischen richas Enthüllungen (ein vedisches Mantra wird richa genannt).


8. Wer ist der Spirituelle Leiter der Hindus?

Spiritueller Leiter des Hinduismus: Hinduismus hat keinen einzelnen spirituellen Anführer wie etwa der Papst im Christentum oder der Shahi Imam im Islam. Hinduismus hat zahlreiche verschiedene spirituelle Leiter, von denen die Shankracharyas und MahaMandaleshwars besonders sind. Wie auch immer, von der Tradition abhängig, gibt es viele andere spirituelle Leiter, wie der Nimbarkacharya der Nimbark Sampradaya, der Ramanujacharya der Ramanuja Sampradaya und die anderen Acharyas, die die Leitung ihrer eigenen Sampradayas oder spiritueller Schulen und Bewegungen bilden.


9. Was ist das Konzept Gottes im Hinduismus?

Konzept Gottes: Die Vorstellungen über Gott sind ebenfalls variable. Gott ist für den Hindu die Erforschung der Wahrheit. Mit verschiedenen Namen in verschiedenen Philosophien benannt. Purusha im Samkhya, Brahman im Advaita, Atman in der Bhagvad Gita und Advaita, Shiva im Kashmir Shaivism, Kaivalyam in den Yoga Sutren, Satchidanand in den Upanischaden, Shunya in den Vigyan Bhairaven, Shakti in der Shakta Philosophie, und so weiter. Jedoch glauben Hindus, dass es eine Wahrheit gibt, die mit vielen Namen benannt wird. Für den Hindu ist Gott sowohl transzendent als auch immanent. Unmanifestiert wie auch manifest.

Gott im Hinduismus wird am besten verstanden als der Geist, der uns allen innewohnt, der in Wirklichkeit eins ist, jedoch verschieden erscheint. Wie das Paramatman, das immerwährende, alles durchdringende spirituelle Selbst, und wie das Jivatman, das spirituelle Selbst in jedem Wesen.

Im Hindusystem gibt es beinahme 33 Millionen Götter, jedoch glauben Hindus, dass es nur einen vereinigten Gott gibt (über die Zeit hinweg sind manche Formen und Praktiken und die Geschichte und Wichtigkeit gewisser Formen verloren gegangen. Manche andere Formen haben teilweise Texte und Gebete, die heutzutage erhältlich sind, jedoch sind die meisten Formen und verwandten Traditionen erhalten. Viele der Formen und Praktiken sind beschränkt und der gemeinen Bevölkerung nicht zugänglich). Diese 33 Millionen Götter werden wie die verschiedenen Energieformen des einen Göttlichen betrachtet. Jeder von ihnen ist eine Tür zur Perfektion. Abhängig von der Persönlichkeit, von Qualitäten, vergangenen Eindrücken und Neigungen des Geistes jedes Individuums, wird jedes Individuum die Form der Göttlichkeit wählen die ihn am meisten anzieht. Jedoch endet jeder Weg am Ende zu der selben, finalen Wahrheit.


10. Was ist die Einstellung eines Hindu zu anderen Glaubensrichtungen?

Einstellung der Hindus: Die Hindus betrachten andere Philosophien und Glauben als einander ergänzend und nicht wettstreitend. Das Ziel eines jeden Hindu ist es, Gott selbst zu erfahren.

Hindus glauben, dass nicht eine Person, Glauben oder System der einzige Weg ist, zu Gott oder Befreiung oder Errettung. Ein Hindu glaubt, dass ein System zu mir passt und dass ich an dieses glaube, dass aber ein anderes System dir passen mag und dass du frei bist, dem Mittel oder Weg deiner Wahl zu folgen.
Hinduismus ist eine alte, tolerante Philosophie. Man ist frei zu wählen, zu experimentieren, zu verstehen und entwickeln. Jedoch hat es einen strengen Kodex der Praxis.


11. Was hebt Hinduismus her vor, oder was ist die Einzigartigkeit des Hindusystems?

Einzigartigkeit des Hindusystems: Das Hindusystem ist auf der Welt aus zwei Gründen einzigartig.

Erstens ist es ein System, welches seine Philosophien über 5000 Jahre evolviert hat. Es besteht aus vielen Philosophien und Methoden der Anbetung. Indien oder Bharat kann leicht als das spirituelle Labor der Welt bezeichnet werden, wo jedermann frei war und frei ist, mit verschiedenen Herangehensweisen zu experimentieren, das Göttliche zu erreichen oder göttlich zu werden. All diese Philosophien und Herangehensweisen, die ein enormer spiritueller Schatz sind, sind wahrhaftig ein Welterbe, welches ein Geschenk an die gesamte Welt ist.

Zweitens ist Bharat oder Indien eins der wenigen geografischen Gebiete, oder vielleicht das einzige Gebiet auf der Welt, wo verschiedene Systeme der Anbetung, Methoden der Übertragung von spiritueller Energie, in ihrer reinen Form erhalten wurden, in einer ungebrochenen uralten Tradition durch über fünftausend Jahre hindurch. Nicht wie in anderen Traditionen, wo viele der Glieder verloren gingen und so die Tradition gebrochen war


12. Was sind die Voraussetzungen, um Hinduismus zu studieren?


Die Hauptvoraussetzungen sind ein offener Geist und das Verlangen, die eigene Persönlichkeit zu transformieren. Obendrein, ein waches Intellekt und ein Verlangen nach Gott oder höherer Bewusstheit. Man muss essenzieller Weise unter einem spirituellen Meister oder Guru lernen. Ebenfalls notwendig sind Hingabe an den Guru, Disziplin, regelmäßige Praxis, Lehre der Schriften, gute Eigenschaften zu entwickeln, gute Gesellschaft und die Gewohnheit der Selbstbeobachtung.

Monday, August 10, 2015

Die Bedeutung und das Verstehen von Dharma

Eine alte Definition des Dharma bedeutet grob übersetzt: Dharma ist, was die Gesellschaft erhält und von tugendhaften Seelen angenommen wird (da es zu Tugend führt, nehmen es tugendhafte Seelen an, hier meint Tugend das Gegenteil von Sünde). Im Kontext der Vedischen Philosophie, besonders im spirituellen Kontext, ist "paap" oder Sünde das, was einen von Gott/ hoher Bewusstheit/ hohen Werten entfernt, und "punya" oder Tugend, das, welches einen Gott/ hoher Bewusstheit/ hohen Werten näher bringt.

Eine andere Definition ist, dass Dharma jenes ist, welches einen durch dessen Befolgen und Praktizieren sowohl in materiellen wie auch spirituellen Aspekten des Lebens, zu einem integrierten Leben und erhöhter Entwicklung führt, die schließlich  in Selbst-Realisierung mündet.

Im Mahabharat sagt Bhishm in seinen Lehren zum Kronprinzen Yudhishtir, dass was auch immer Konflikte hervorruft, Adharm ist (das Gegenteil von Dharm), während alles, was Konflikte beendet und Einheit und Harmonie schafft, Dharm ist. Alles, was hilft, uns zu vereinen, reine, göttliche Liebe und universale Bruderschaft wachsen lässt, ist Dharm. Was auch immer Unstimmigkeit, Geteiltheit, Disharmonie kreiert und Hass schürt, ist Adharm (merke: hier ist die Intention oder Botschaft von Shri Bhishm, die höheren Tugenden der Menschheit zu vermitteln und Gerechtigkeit zu erhalten, daher darf die Botschaft nicht aus dem Kontext verdreht werden, sondern man muss sie akzeptieren, die anderen Definitionen ebenfalls im Kopf behaltend).

Lord Krishna erklärt Prinz Arjuna, dass Dharma jenes ist, welches die Ziele der Erhaltung der Gesellschaft erfüllt, die soziale Ordnung erhält, und das Wohlbefinden und Fortschreiten der Menschheit sichert.

In den Vaisheshik Sutras hat der Gründer dieses Systems, Rishi Kanada, Dharma erklärt: "Das, was zur Erlangung von Abhudaya (Wohlhaben in dieser Welt) und Nihsreyasa (vollständiges erlöschen von Schmerz und erlangen von unendlicher Glückseligkeit) führt, ist Dharm."
Das Wort Dharm, oft falsch geschrieben als Dharma, wird viel benutzt, aber meistens ungenau verstanden, sehr oft im falschen Sinn und daher logisch inkorrekt gebraucht.  Um eine Gebrauchsform unter vielen aufzuklären; es wird oft im Sinne der "Religion" benutzt, jedoch bedeutet es dies nicht. In Wirklichkeit gibt es im Sanskrit und Hindi keinen gleichwertigen Begriff für das Wort "Religion". Das Gegenteil trifft auch zu, nämlich dass es in keiner anderen Sprache der Welt einen gleichwertigen Begriff für "Dharm" gibt (in nicht-Sanskrit basierten, nicht-Indo-Sprachen).

Die Natur wird von natürlichen Gesetzen beherrscht. In Zeiten der Veden wurden diese Rta genannt. Zum Beispiel wird etwas, das geboren ist, eines Tages sterben. Oder der Fluss fließt abwärts, und alles, was von einer Höhe losgelassen wird, fällt zur Erde. Die vedische Philosophie folgte dem Rta. Später wurden diese Rta  nach manchen Berichten ein Teil und die Basis des Dharma. Der Begriff Dharma stammt von "Dhri" ab, was aufrechterhalten oder aufrichten bedeutet. Dharma bedeutet natürlich innewohnende Qualitäten, Naturgesetze, Existenzgesetze, die Aufrechterhaltung oder Aufrichtung von Individuen und der Gesellschaft, bürgerlicher Gesetze, Verhaltenskodex, Verantwortungen und individuelle oder gemeinsame Pflichten, moralischer Kodex, der spirituelle Weg des Lebens, richtiges Verhalten, welches die Gesellschaft aufrechterhält und aufrichtet, usw.

Der Begriff Dharm im Sinne von natürlich innewohnender Qualitäten kann wie folgt erklärt werden: Es ist das Dharma des Feuers, zu brennen; wenn Feuer nicht brennt, ist es kein Feuer. Wenn Eis nicht kalt ist, ist es kein Eis. Es gibt keinen Englischen/ Deutschen Begriff der für das Wort Dharm äquivalent ist. Er wird oft verstanden als natürliche Eigenschaft/ Neigung/ Pflicht. Dharma kann auch so verstanden werden, das Leben die richtigen, rechtschaffenen Pflichten und Dinge tuend zu leben. Durch die Zeitalter kam es dazu, dass der Begriff Dharm auch als die individuellen Pflichten verstanden wurde. In den Schriften des Mahabharat findet man, dass die Rolle eines jeden Individuums oder jeder Person definiert ist; und so definiert das Dharm die Pflichten und Verbindlichkeiten eines Königs, eines Prinzen, der Minister, eines Bürgers, eines Ehemannes, einer Ehefrau, eines Bruders, einer Schwester und so fort. Auf diese Weise kann das Wort eine viel größere Assoziation haben.

Wenn man sich die übergestellte Bedeutung von Dharm anschaut, gehört all dies dazu:
  • Taten (Karma) die das Individuum und die Gesellschaft aufrechterhalten/ erhöhen
  • Rechtschaffenheit
  • Gerechtigkeit
  • Moralische und ethische Werte
  • Tugendhafte Taten
  • Korrektes und ordentliches Benehmen
  • Mitgefühl (lies den Artikel über Mitgefühl)
  • Noble Qualitäten
  • Die Pflichten und Verantwortlichkeiten des Individuellen/ Offiziellen
  • Taten, die für den Nutzen von Einzelnen und der Gesellschaft als Ganzes getan werden, die oberen Punkte beachtend
  • Ein integrierter Lebensstil, der harmonisiert und Individuum und Gesellschaft auf der physischen, mentalen, sozialen und spirituellen Ebene verbindet, beiden helfend, sich zu entwickeln.
  • Ein spiritueller Lebensweg, der es einem ermöglicht, Selbst-Realisierung zu erlangen
  • Spirituelle Praktiken und Philosophien



Typischerweise wird der Begriff oft mit natürlichen Neigungen und Pflichten des Einzelnen verwechselt, die moralischen Werte nicht beachtend. Man könnte über Aussagen stolpern wie: "Es ist das Dharm eines Diebes, zu stehlen". Solche Phrasen oder Erklärungen können als logisch falsch benannt werden, da Stehlen gegen Gerechtigkeit, moralische und soziale Werte ist; also kann etwas nicht-dharmisches nicht jemandes Dharm sein.

Dharm indiziert einen starken Charakter, Aufrichtigkeit, Nobilität und all die anderen positiven und moralischen Werte, und er ist eng verwandt mit dem Begriff "Arya", was nobel bedeutet. Im Leben kann es ein sehr schwieriger Test des Charakters und der inneren Stärke sein, das Dharm aufrecht zu erhalten.

Manusmriti, geschrieben vom alten Heiligen Manu, verschreibt 10 essenzielle Regeln, die zur Einhaltung des Dharm führen: Zufriedenheit (dhriti), Vergebung (kshama), Kontrolle der weltichen Begehren (dama), Ehrlichkeit und nicht Stehlen/ nicht-Begehrlichkeit (asteya), Reinheit und Heiligkeit (shauch), Kontrolle der Sinne (indraiya-nigrah), Vernunft (dhi), Wissen oder Lernen (vidya), Wahrheit (satya) und Abwesenheit von Wut (krodha). Manu fügt weiterhin hinzu, "Gewaltlosigkeit, Wahrheit, nicht-begehrlich sein, Reinheit des Körpers und Geistes, Kontrolle der Sinne sind die Essenz des Dharm." So gesehen beherrscht Dharm nicht nur den Einzelnen, sondern die gesamte Gesellschaft.

Dharm bedeuted, ein geregeltes Leben zu leben, und ist die Basis für tapas (Einschränkungen) und auch für ein spirituelles Leben. Durch das Befolgen von Dharm sichert man sich Selbsterhaltung, Schönheit, Beliebtheit, langes Leben, Wohlstand, Fortlaufen der Blutlinie und Familie, soziale Akzeptanz, Berühmtheit, Ehre und spirituelle Tugenden.

Dem Dharm nicht zu folgen, sondern Adharm, oder ein unmoralisches und böses Leben zu führen, bringt auf der anderen Seite Angst, Unehre, Verlust von Wohlstand, Trauer, Krankheit, vorzeitlicher Tod, soziale Inakzeptanz und spirituelles Versagen. Es bringt Schmerz und Verlust in dieses Leben und die folgenden.

Dharma bedeutet gute Taten oder gutes Karm(a), und Adharm indiziert schlechte Taten oder schlechtes Karm(a). In der Bhagvat Gita, Kapitel 16, Vers 21, sagt Lord Krishna "Diese drei bringen einen zu den Toren der Hölle und zerstören eines Mannes' spirituelle Natur. Lust, Wut und Gier – diese drei muss man aufgeben", da diese Adharm sind, das Gegenteil von Dharm. Nach der Bhagvat Puran hat Dharm vier Aspekte – diese sind Tapas (Einschränkung), Shauch (Reinheit und Sauberkeit), Satya (Wahrheit), Daya (Freundlichkeit und Mitgefühl); während das Adharm drei negative Qualitäten hat, diese sind Ahamkar – oder das Ego und falscher Stolz, Sangh – schlechte Gesellschaft und Madya – die Gewohnheit des Rausches (hier mag man Rausch als den Rausch der Sinne durch weltliche Gelüste verstehen, - Wein, Frauen/ Partner, Sex, Reichtum, Status, weltliche Vergnügungen usw).

Tatsächlich kann man im 16. Kapitel der Bhagvat Gita, das die Unterschiede zwischen göttlichen und dämonischen Personen und Persönlichkeiten beschreibt, die Qualitäten des Dharm und Adharm sehr leicht unterscheiden. In einem Sinne kann Dharm verstanden werden als Recht, Aufrichtigkeit, Licht und Helligkeit, während Adharm Bösartigkeit, Falschheit, Lüge, Dunkelheit und Schwärze ist. Also werden göttliche Qualitäten von Dharm repräsentiert und dämonische Qualitäten von Adharm.

Lord Krishna beschreibt die göttlichen Persönlichkeiten als solche, die die Eigenschaft der Furchtlosigkeit besitzen, sowie Reinheit des Herzens, Beständigkeit in Wissen und Hingabe, Gutwilligkeit, Kontrolle der Sinne, Anbetung, Studieren der Schriften, Beschränkung, Aufrichtigkeit, Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Freiheit von Wut, Verzicht, Opfer, Gelassenheit, Aversion zum Töten, Mitgefühl mit allen Lebewesen, Freiheit von Sensualität, Sanftheit, Mäßigung, Stabilität, Vitalität, Geduld, Vergebung, Reinheit und Freiheit von Eitelkeit.

Lord Krishna beschreibt weiterhin diese, die dämonische Natur haben, mit folgenden Qualitäten: Vorgabe, Arroganz, extremer Stolz, Zorn, Unhöflichkeit, Unsensibilität zu spirituellen Werten, mangelnde Unterscheidung zwischen gut und böse, schlechte Lebensweise, Lügen und Falschheit, Lust, Gewalt, Grausamkeit, Zerstörung, Scheinheiligkeit, Eitelkeit, Habgier, Korruption, falsche Werte, unreine Lebensart, Sex-Maßlosigkeit, Täuschung, Sinnlichkeit, Sturheit, Rausch durch Reichtum und Besitz, unterdrückend, selbst-verleumdet und schlechte Art und Weisen habend.

Dharm zu folgen und Adharm zu vermeiden ist der einzige Weg zu wahrem spirituellen Wachstum, höherer Bewusstheit, Erleuchtung und Befreiung.


OM TAT SAT